Raddatz(heute Radacz) liegt westlich von Neustettin am Raddatzsee. Das Dorf hat eine eigene kleine Kirche, die 1746 neu erbaut wurde und zu Persanzig gehörte. Ebenso gab es ein Gut, das auch nach dem 2. Weltkrieg eine interessante Geschichte hatte. Zur Gemeinde gehörte noch Bramstädt und die Bramstädter Mühle sowie Grünewiese und Neuendorf.

Laut Werner Lemke (Der ritterliche Kreis Neustettin nach Klassifikation 1717) gehörte Raddatz der Familie von Kleist.

Das Gutshaus wurde nach der Besiedlung durch die Polen unterschiedlich genutzt. Zunächst unter anderem als Lager verwendet, wurde das Haus dann eine deutsche Schule. Zu dieser Zeit war das einmalig im Landkreis Neustettin und in der gesamten neu gegründeten Volksrepublik Polen ausgesprochen selten. Mit der deutschen Schule war Raddatz noch in den 1950er-Jahren Anlaufpunkt für die meisten im Kreis verbliebenen Deutschen, ehe die Schule 1957 geschlossen wurde und die dort noch befindlichen Menschen nach Deutschland ausreisen durften.

Finanzamt Neustettin, Amtsgericht Neustettin, Standesamt Persanzig

Einwohner 1864: 446
Einwohner 1925: 460
Einwohner 1939: 425

Mögliche Quellen für die Familienforschung:
Kirchenbücher bzw. Duplikate von Raddatz liegen für 1838-1874 im Landesarchiv Greifswald.
Die Kirchenbücher von Raddatz sind online einsehbar.
Standesamtsunterlagen von Persanzig ab 1874 sind im Staatsarchiv Köslin und im Standesamt I in Berlin zu finden.
Grundbücher sind wahrscheinlich in der Außenstelle des Archivs Köslin in Neustettin zu finden.

die Dorfstraße in Raddatz, hinten links die Kirche, dahinter ist das Gut

 
die Dorfstraße in Raddatz, von der Kirche gesehen
 
Die Kirche in Raddatz, rechts das Gut
 
Die Kirche in Raddatz, rechts das Gut
 
die Geschichte der Kirche
 
das zerfallende Gutshaus
 
das zerfallende Gutshaus von hinten

hoch

Home